Badische Zeitung So, 08. Januar 2023 um 16:47 Uhr

Rund 400 Besucher hatten sich beim Theaterabend des SV Schluchsee im Kurhaus eingefunden. Auf dem Programm stand das Stück "De Hotzenblitz" von Karl Wittlinger.
Den vor 15 Jahren abgebrannten und wieder aufgebauten Hof von Bauer Jakob (Peter Dilger) umwittern zahlreiche Geheimisse...

Seinerzeit hatten Nichte Marlis (Nicole Booz) und Neffe Hugo (Heiko Hilpert) die Eltern von Jakobs Enkelin Bärbele (Anne-Kathrin Staub) vergiftet, um den Hof erben zu können. Jakob seinerseits konnte die beiden nicht anzeigen, denn auch er hat Dreck am Stecken. Der Brand des Hofes wurde nämlich durch den Hotzenblitz, wie auf dem Hotzenwald der "warme Abbruch" genannt wird, verursacht, Knecht Michel (Björn Wölfle) hatte damals mit Wissen von Jakob gezündelt. Nichte und Neffe wissen darüber Bescheid.
Nun kommt Bärbele zu Besuch auf den Hof. Hugo und Marlis sind noch immer auf das Erbe scharf und versuchen Jakob dazu zu bringen, ein Testamant zu ihren Gunsten zu verfassen Doch Jakob stirbt und das ohne Testament. Aber Michel hat die zündende Idee. Die Notarin (Sanda Adam) hat sich ohnehin wegen einer anderen Sache angekündigt und so spielt Michel ihr gekonnt den an den Folgen eines Schlaganfalls leidenden Jakob vor und diktiert ihr das Testament. Allerdings nicht wie abgesprochen im Sinne von Hugo und Marlies. Vielmehr "vermacht" er Bärbele den Hof und bedenkt sich selbst mit einem lebenslangen Wohnrecht. Doch Jakob ist gar nicht tot und zeigt sich mit "seinem" Testament sehr zufrieden. Marlis und Hugo greifen dagegen zu drastischen Mitteln: Hugo soll Michel und Jakob, die die beiden wegen des Mordes und des Komplotts um das Erbe in Gefahr bringen könnten, um die Ecke bringen. Dies misslingt jedoch. Bärbele verlobt sich mit Sigi (Cedric Mayer). Cedric ist begeistert vom Hotzenwald und will mit Bärbele den Hof übernehmen. Und er übernimmt auch gleich das Kommando: Hugo und Marlis sollen künftig nur noch für den Wald zuständig sei und auf ihren eigenen Hof zurückkehren. Der ist aber inzwischen heruntergekommen und muss saniert werden. Aber die Kosten wird die Brandversicherung übernehmen, zeigt sich Michel überzeugt und spielt schmunzelnd mit einer Schachtel Streichhölzer. Und tatsächlich hat inzwischen der "Hotzenblitz" in das marode Gebäude eingeschlagen, das nun lichterloh brennt – Ende gut, alles gut.
Besonders Björn Wölfe brillierte bei dem Stück
Bestens aufgelegt präsentierte sich das Ensemble und brachte das Publikum mit Wortwitz und urkomischer Mimik immer wieder zum Lachen. Allen voran Björn Wölfe, der sowohl als sich dümmlich gebender Knecht als auch als vermeintlich an einem Schlafanfall Leidender brillierte. Und Stefan Zumkeller, der erstmals Regie führte.

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